Regelmäßig erhalte ich Anfragen, ob es nicht Sinn machen würde, seine Silent Subliminals Selbsthypnose zu optimieren, indem man die Geschwindigkeit oder Anzahl der darin enthaltenen stillen Affirmationen oder Suggestionen „übertreibt“.

Eine typische Anfrage lautet so:

„Tim!

Ich habe mal gehört/gelesen, dass unser Unterbewusstsein 10 Millionen bits pro Sekunde verarbeiten kann, wir aber nur 1000 Bits bewusst wahrnehmen. Das Unterbewusstsein kann viel mehr aufnehmen als wir denken! Könnte man nicht mit folgenden Methoden seine Silent Subliminals optimieren? ….“

Und dann folgende Vorschläge an mich:

Methode 1:

Ich spiele meine Affirmation doppelt so schnell ab! Dann kann ich pro Stunde doppelt so viele unhörbare Affirmationen anhören als normalerweise. Ist das nicht besser?“

Methode 2 (ähnlich wie 1):

„Tim, weißt du was? Also ich spiele meine Affirmationen zehnmal so schnell ab! Dann kann ich zehnmal so effizient meine Affirmationen einpflanzen.“

Methode 3:

„Ich spiele meine Affirmationen rückwärts ab! Mein Unterbewusstsein kann das trotzdem entschlüsseln, aber mein bewusster Wächter kann die Botschaft nicht abwehren, weil er sie nicht versteht. Der Wächter ist dafür zu langsam, so kann man ihn prima austricksen.“

Methode 4:

„Hörma! Ich spiele zwei verschiedene Affirmationen gleichzeitig ab, eine auf der linken Spur, und eine auf der rechten Spur. Da es sowieso unhörbar ist, kann ich das mental bewusst nicht blockieren, aber das UB kann das entschlüsseln. Auf diese Weise kriege ich viel mehr in meinen Kopf rein, und…“

Natürlich gab es auch Methode 5 schon mal als Anfrage, ungefähr so:

„Und wenn ich einfach auf dem linken zehnmal so schnell eine stille Affirmation zum Thema Abnehmen abspiele, und auf dem rechten Ohr eine Affirmation zum Thema Reichtum – aber rückwärts, und nur halb so schnell, aber im Wechsel mit 5 mal so schnell? Wenn man das UB überfordert, dann stellt es sich einem nicht mehr in den Weg…“

 

Kann man also seine Silent Subliminals Selbstprogrammierung optimieren?

Ja, kann man, ABER nicht mit obigen Methoden.

Ich habe konkrete Einwände gegen jede einzelne der obigen 5 vorgeschlagenen Methoden, und zwei GAAAANZ große generelle Einwände. Diese möchte ich jetzt präsentieren:

Einwände gegen die einzelnen Methoden:

Methode 1 (doppelt so schnell abspielen)–

Mein erster Impuls (vor Jahren) war noch: „Na ja, gegen Methode 1 habe ich im Prinzip nichts. Kann man machen, muss man aber nicht. Ist technisch nicht schwer, einfach in Audacity die Affirmation markieren, und bei „Effekt“ den Effekt „Tempo ändern“ wählen (nicht den Effekt „Geschwindigkeit ändern“ nehmen, da sonst eine Mickymaus-Stimme herauskommt!!)

Mein Einwand lautet heute: Tu es nicht! Warum will man seine eigene Stimme verschandeln indem man sie beschleunigt? Das wirkt stressend auf das Unterbewusstsein. Denn es hört nur zu 10 % auf den Inhalt der Affirmation, und zum übergroßen Großteil auf den AUSDRUCK, also auf Ton, Tonart, Mitschwingungen, Atmung, Lautstärke, Klang etc.

Wenn du das Tempo verdoppelst, dann zerstörst du den Klang, das Atemgeräusch, das Mitschwingende, die Tonart.

Das gleiche gilt zehnfach für Methode 2 (zehnfache Geschwindigkeit)–

Hier versteht man nicht nur nichts mehr, man zerstört seinen Ausdruck absolut. Man zerfetzt seine Affirmation. Da kommt dann ein reines „Placebo“ bei heraus. Das muss nicht schaden, aber ab dann wird es wirklich abenteuerlich.

Im übrigen fehlen mir Beweise dafür, dass das Unterbewusstsein Dinge verstehen kann, die zehnmal so schnell gesagt werden. Ich habe da größte Zweifel. Dem Unterbewusstsein werden oft Dinge zugeschrieben, die einfach nicht bewiesen sind. Dass das UB machtvoll ist, und eine Art Schutzengel und Dämon zugleich, und der Schlüssel zu vielen Türen, und auch total beeinflussbar ist, daran will ich nicht rütteln.

Aber dass es ein Supercomputer ist, der Kryptographie und Dekodieren beherrscht, also, äh, ich weiß nicht. Nein.

Meine Kritik an Methode 3 (rückwärts abspielen) knüpft hier an–

Mir fehlen da einfach die Beweise dafür, dass rückwärts abgespielte Sätze vom Unterbewusstsein verstanden werden. Das wird zwar gerne behauptet, aber ich finde keine Belege dafür.

Natürlich habe ich von den satanischen Botschaften gehört, die man (mit etwas Fantasie) auf Schallplatten finden soll, wenn man sie rückwärts dreht. Oder von den Stimmen aus dem Jenseits, wenn man Channeling-Tonbänder rückwärts abspielt. Damit sollen angeblich unterbewusste Botschaften verbreitet worden sein.

Nun ja. Ich selber konnte nie eine klare Botschaft erkennen, weder bei den Schallplatten noch bei den Rückwärts-Channelings. Und man glaube mir, ich habe das echt mehrfach ausprobiert!

Das einzige, was ich merke bei rückwärts abgespielten Stimmen, ist der Horror, der mich beim Anhören befällt.

Egal wie lieb der Satz klingt, rückwärts kriege ich Angst. Selbst bei einem „Ich liebe dich!“, das ich rückwärts anhöre, will ich die Flucht ergreifen.

Warum sollte man seinem Unterbewusstsein also so etwas zumuten? Erstens versteht es nur Bahnhof, und zweitens reagiert es mit Angst.

Also, man lasse es bitte bleiben.

Methode 4 hingegen (linkes und rechtes Ohr unterschiedliche Affirmationen) ist an sich interessant, und unter gewissen Voraussetzungen anwendbar.

Mein Einwand gegen diesen Vorschlag ist zunächst der, dass man nicht gleichzeitig mehrere, oder gar verschiedenen Affirmationen anhören sollte. Eigentlich nie.

Ich weise nämlich gerne und deutlich darauf hin, dass zu viele Affirmationen auf einmal (und auch zu lange Affirmationen) eben nicht effektiv sind! Auch wenn sie thematisch zueinander „passen“ – was sie aber sowieso selten tun.

Schlanksein und Gesundsein sind zwei völlig verschiedene Ziele, die sich sogar im Individualfall ausschließen können.

Meistens will man tausend Sachen auf einmal, auf verschiedenen Ebenen, in möglichst vielen Bereichen, na selbstverständlich! Man will Heilung von seinem Leiden XY, möchte Erfolg beim Marathon, endlich 65 Kilo wiegen, nächstes Jahr 300K netto verdienen, gut im Bett sein, die Liebe finden, seinen Ex vergessen.

Fakt ist: Wenn man zu viele Affirmationen auf einmal anwendet, dann wird im Nachhinein nie klar, welche Affirmation für welche Veränderung zuständig war. Dadurch kann man den Erfolg nicht messen. Und Messbarkeit/Überprüfbarkeit ist essentiell.

Auch entwickeln mehrere Affirmationen auf einmal oft merkwürdige, unberechenbare Dynamiken, wenn sie quasi „gegeneinander antreten“, und das tun sie.

Es kommt unausweichlich zu Zielkonflikten. Das kann in Summe zur totalen Selbst-Sabotage führen.

Warnung also: Man nehme nicht mehrere Affirmationen gleichzeitig! 

(Auch macht es, neurologisch gesprochen, sogar einen Unterschied, ob man seine Botschaft ans linke oder rechte Ohr liefert, denn je nach Lateralität kümmert sich dann die rationale oder die intuitive Gehirnhälfte darum… )

Lösung: Man wähle eine einzige Affirmation aus, und höre sie auf beiden Ohren.

Stichwort: Priorisierung!

Ich rate dazu, mit einer einzigen konkreten Affirmation anzufangen und diese dann über einen Zeitraum von 3 Wochen, 3 x täglich, mindestens 1 Stunde (mit ganz normaler Geschindigkeit, aber unhörbar) anzuhören.  Und erst danach zu wechseln, oder eine weitere hinzuzufügen.

Affirmationen (Afformationen auch) sind strategische Werkzeuge, über die man vor dem Einsatz etwas nachdenken sollte. Dann entscheidet man sich für EINE – und zieht sie durch.

Jetzt mein Gegen-Vorschlag:

Man kann diese EINE Affirmation links und rechts „zeitversetzt“ anhören, also asynchron, mit späterem Einsatz beim anderen Ohr, wie ein Kanon beim Chor. Wie Schlittschuhlaufen irgendwie. Das linke Ohr fängt an, und eine Sekunde später fängt dann das rechte Ohr an, mit der gleichen, identischen Affirmation…

Diese Art doppelter Affirmation wird gut verstanden, stresst einen nicht, und wirkt eher amüsant. Das finde ich gut.

Technisch geht das in Audacity so, dass man seine zwei Spuren hat (stereo eben) und dann bei einer der beiden Spuren ganz vorne eine kurze Pause einfügt; damit wird der gesamte Inhalt dieser Spur nach rechts verschoben, also zeitversetzt. Beim Export mischt man dann die Spuren.

(Falls man als Ausgangsmaterial nur eine Monospur hat, dann dupliziert man diese zunächst: In Audacity die Monospur vollständig markieren, und dann beim Menüpunkt „Bearbeiten“ auf „Duplizieren“ klicken, und schon hat man zwei identische Spuren, von denen man eine „zeitversetzen“ kann.)

Das „Links/rechts-versetzte-Anhören der gleichen Affirmation“ ist den Versuch wert!

 

Im krassen Gegensatz dazu steht die Methode 5 – also alle „Tricks“ auf einmal–

Wer die obigen Einwände nachvollziehen kann, ahnt klipp und klar, wie ich zur Methode 5 stehe 🙂

Denk nicht mal daran, so etwas zu tun!

Das ist reine Spielerei. Übelster technischer Aufwand für eine tendenziell schädliche Wirkung.

Mit viel viel Glück glaubt man, dass es trotzdem (oder wegen der Tricks) besser funktioniert und rettet sich mit einem kleinen Rest Placebo-Effekt durchs Leben, aber systematische Erfolgsprogrammierung geht anders…

 

Mein zwei GAAAANZ großen Einwände

Ich finde es gut, dass meine Kunden eigene Ideen entwickeln, und mir Tipps geben, wie ich meine Produkte verbessern kann. Das ist superwichtig, richtig toll, und ich fühle Dankbarkeit.

Manche Ideen schießen jedoch übers Ziel hinaus, und dann bin ich angehalten, den Enthusiasmus wieder auf Normalflamme zu regeln. Ich weiß doch, dass viele Anwender ungeduldig sind, und möglichst schnell Erfolge sehen wollen… ich bin doch selber so.

Und daher kann ich sagen: Die Erfolge werden kommen! So oder so. Man braucht keine Tricks.

Es braucht statt dessen Entscheidungskraft, ein bisschen Überwindung, viel Intensität, und vor allem Klarheit.

  • Wir brauchen das Bewusstsein oder das Unterbewusstsein nicht mit beschleunigten oder rückwärtsigen Affirmationen zu „umgehen“ DENN die Silent Subliminals Technologie umgeht bereits akustisch von sich aus das Bewusstsein, und wird vom Unterbewusstsein aufgenommen. Es liegt in der Natur der Silents, dass sie nicht aufgehalten werden. Offene Türen rennt man am besten nicht ein.
  • Viele Nutzer messen dem Inhalt der Affirmation (also der „Botschaft“, der Wort-Bedeutung) eine zu große Relevanz bei. Doch die wichtigste Zutat einer wirksamen Affirmation ist: Emotion.

Emotion ist so wichtig, dass ich ein Video darüber gemacht habe. Hier kann man es ansehen: „Das Geheimnis wirksamer Silent Subliminals.“

 

Fazit: Die Silent Subliminals Selbsthypnose funktioniert ohne jegliche Tricks.

Das wichtigste ist, wie gesagt, die investierte Emotion! Jede Affirmation muss triefen von innerer Überzeugung (so gut es eben geht).

Sie muss aus reinem Herzen stammen und mit voller Kehle ausposaunt werden (oder mit flüsternder Stimme sanft und lieb eingeträufelt). Die „Botschaft an sich selbst“ muss so geprochen werden, dass man sie im Moment des Sprechens wirklich wirklich wirklich selber glaubt.

Es reicht, wenn man aucb nur diesen einen kurzen Moment lang unerschütterlich an seine Botschaft glaubt.

Denn dieser Moment wird aufgenommen, isoliert, vertausendfacht, und unhörbar gemacht – damit man sich diesen einen magischen Moment so lange ungestört anhören kann, bis er seine Wirkung in der Welt entfacht…

…und sich materialisiert.

 

 

Subliminals rückwärts abspielen